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LN - Boxen

Aufbau der LN-Boxen

Eine LN-Box beinhaltet im Innern eine kleine Platine - chaotische Kabelverhaue, freischwebend verlötet wie in den Ringleitungsboxen gibt es hier nicht. Darauf befinden sich 4 Westernbuchsen: Die beiden rechts und links dienen als Ein- bzw. Ausgang; die beiden vorne um einstöpseln von FREDs (Handreglern), Boostern, der Zentrale usw. Die Buchsen sind alle gleichwertig und untereinander 1:1 verbunden - eine Box kann auch als Verzweigung verwendet werden. Durch die Platine hat man die Sicherheit: Wenn es einmal kurzschlussfrei war, dann bleibt es auch. Es kann sich nicht mal ein Kabel lösen und plötzlich einen Kurzschluß verursachen.

LN9K.JPG (10563 Byte) Die bestückte Platine der LN-Box. Die Buchsen sind mit Zweikomponentenkleber eingeklebt um den Beanspruchungen des FREMO-Betriebs auf Dauer standzuhalten. An der zweiten Buchse von rechts der hinteren Platine erkennt man die seitlichen Stege, die vor dem Einbau noch abgefeilt werden müssen.



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Die Platine

Als Platinenmaterial sollte aus Stabilitätsgründen nur Epoxy verwendet werden. Die Platine wird gemäß der Vorlage geätzt, entlang der aufgezeichneten Außenkontur ausgesägt und die Lötpunkte mit einem 0,7 mm Bohrer gebohrt. Die mittlere 6-er Reihe wird normalerweise nicht gebraucht. Die glasfaserverstärkte Platinen setzten den Werkzeugen sehr stark zu - wer die Platinen mit der Kreissäge aussägen will braucht ein spezielles Hartmetallsägeblatt. Die Haltelöcher der Buchsen werden mit einem 3,2 mm Bohrer gebohrt. Die Westernbuchsen haben an der Außenseiten kleine angeformte Haltestege die später im Gehäuse im Weg sind - diese sollte vor dem Einlöten der Buchsen abgefeilt werden. Ist soweit alles vorbereitet können die Buchsen mit Zweikomponentenklebstoff in die Löcher eingeschoben werden. Dabei unbedingt kontrollieren, daß die 6 Anschlußdrähte durch die Platine durchkommen und nicht umgebogen werden. Die Buchsen sollten unbedingt verklebt werden - die Dauerbelastung im FREMO-Betrieb sollte nicht unterschätzt werden. Nun werden die Buchsen verlötet. Bitte mit einem starken Lötkolben 30 - 60 W mit feiner Spitze (nicht den für die Dachrinne) und normalen 1 mm-Lötzinn (kein Flußmittel, Lötfett oder Lötpaste) Leiterbahn und Anschlußdraht zusammen ca. 2 Sekunden erhitzen und dann ca. 2 mm Lötzinn zuführen, ca. 1 Sekunde warten bis die Lötstellen schön silbrig glänzt und dann schnell weg mit den Lötkolben. Da die Lötstellen doch recht nahe zusammen liegen sollte man nicht zu viel Lötzinn verwenden - spätestens wenn zwei Lötstellen zusammenlaufen war es zuviel. Warum ich hier so darauf herumreite: Ich habe schon zu viele "freischaffende Lötkünstler" kennengelernt. Also noch mal kontrollieren - später kommt es doch raus: Sind alle Lötstellen silbrig glänzend (matte, und ausgefranzte Lötstellen deuten auf Fehler hin)? Ist kein Lötzinn zwischen den Leiterbahnen? Wer einen Durchgangsprüfer zur Verfügung hat sollte die Platine auf Kurzschlüsse und Durchgang überprüfen.

layout.JPG (10121 Byte) Platinenlayout der LN-Buchsen.

Download seitenverkehrtes Platinenlayout als pdf-Datei (31k) oder zusammen mit der Bohrschablone als gezippte ps-Datei (67k)

 

Die Gehäuse

Neben dem Aussägen, Bohren und Bestücken der Platine ist die Bearbeitung des Gehäuses die meiste Arbeit an den LN-Boxen. Es sind folgende Ausschnitte anzubringen. Am Untergehäuse ein Längsschlitz um die Box mit der "FREMO-Schraubzwinge" an den Modulen festmachen zu können und zwei seitliche Öffnungen für die Buchsen.

ln7k.JPG (8934 Byte) Die LN-Boxen lassen sich am Besten mit der "FREMO-Schraubzwinge" an den Modulen befestigen. Dazu muß ein Langloch in die Box gefräßt werden.

 

Die seitlichen Öffnungen können recht schnell mit einer Kleinkreissäge eingesägt werden. Die Lage der Sägeschnitte kann von der teilweise eingeschobenen bestückten Platine abgenommen werden. Wird nun zwischen den Sägeschnitten das Material eingeritzt, kann man die Öffnungen leicht herausbrechen. Die Öffnung muß dann sowieso noch mit der Feile der exakten Lage der Buchse auf der Platine angepaßt werden.

ln1k.JPG (8216 Byte) Die seitlichen Ausschnitte für die Buchsen können mit der Kreissäge eingeschnitten werden, die Lage der Schnitte kann man direkt von der eingeschobenen Platine abgreifen. Das Material läßt sich dann einritzen und einfach abbrechen. Wer die "grauen" Boxen hat, muß noch den markierten Steg entfernen - bei den "weißen" Boxen ist dies nicht notwendig.

 

Am meisten Arbeit machen die zwei Öffnungen auf dem Deckel des Gehäuses. Da es sich mit den runden Kanten so schlecht anreißen läßt habe ich eine Schablone gezeichnet die in Deckung mit den Bohrungslöchern gebracht werden muß. Am Besten klebt man die Schablone vorübergehend mit Weißleim auf den Deckel damit sie nicht verrutscht. Nun kann mit einem Lineal und einem Bastelmesser die Lage der Öffnungen auf den Deckel geritzt werden.

ln3k.JPG (12017 Byte) Da man sich mit den runden Ecken doch recht schwer tut Maße auf den Deckel zu übertragen habe ich die Schablone gezeichnet. Diese hat als Bezugspunkte die Gehäusebohrungen. Die Schablone wird mit ein paar Tropfen Weißleim aufgeklebt und die Lage der Öffnungen in den Deckel eingeritzt.

 

bohrplan.gif (2472 Byte) Bohrplan für die LN-Boxen.

 

Download als pdf-Datei (3k) oder zusammen mit dem Platinenlayout als gezippte ps-Datei (67k)

Das weitere Vorgehen hängt nun auch vom eigenen Maschinenpark ab. Die konventionelle Methode wäre nun Löcher zu bohren und mit ganz langsamen Sägeschnitten (sonst verschweißt sich das Sägeblatt im weichen Kunststoff) mit der Laubsäge die Öffnung aussägen.

ln6k.JPG (21205 Byte) Durch die große Materialdicke (hier ganz gut zu erkennen) läßt sich das Material der Boxen nicht besonders gut sägen. Am einfachsten ist es natürlich wenn die Deckel auf der Fräsmaschine bearbeitet werden - aber auch dort sind 50 Stück eine langwierige Sache.

 

Wer eine Ständerbohrmaschine mit Kreuztisch oder sogar eine Fräsmaschine zur Verfügung hat kann damit das Material schneller herausnehmen. Ganz zum Schluß wird dann wieder die genaue Kontur der Öffnung mit der Feile an die tatsächliche Lage der Buchsen auf der Platine angepaßt.

ln2k.JPG (7013 Byte) Die grob (in diesem Fall mit der Fräsmaschine) ausgearbeiteten Öffnungen auf dem Deckeln müssen dann noch etwas ausgefeilt werden bis sich die Buchsen ohne Kraftaufwand einschieben lassen.

 

Ganz optimal ist die Deckelbearbeitung jedoch wenn man einen Werkzeugmacher kennt, der gerade Lust, Zeit und Material hat einem eine spezielle LN-Stanze zu bauen, die genau auf die LN-Gehäuse abgestimmt ist. Hiermit ist die Deckelbearbeitung dann in wenigen Sekunden über die Bühne.

ln8k.JPG (18312 Byte) Massenherstellung von LN-Boxen mit der LN-Stanze (links im Bild) auf dem FREMO-Herbsttreffen in Hammelburg. 

 

Graues oder weißes Gehäuse ?

Leider liefert Conrad die Gehäuse mit gleichen Abmessungen von zwei verschiedenen Herstellern aus. Das Unterscheidungsmerkmal ist die Farbe: Die weißen sind die geeigneteren. Der Hersteller der die weißen produziert scheinen aber gerade bei Conrad nicht so in Mode zu sein! Bei den grauen Gehäusen muß zusätzlich noch an dem unteren Deckelrand im Bereich der seitlichen Buchsen Material abgefeilt werde.


Bezugsquellen (Auswahl)

Da LN-Boxen und Kabel für den Digitalbetrieb in größeren Stückzahlen benötigt werden haben wir die günstigsten Bezugsquellen herausgesucht: Die Pultgehäuse gibt es bei Conrad während die Westernbuchsen, Kabel und Stecker bei Reichelt günstiger sind (siehe Bezugsquellen). Die Platine ist natürlich speziell für unseren Anwendungsfall entworfen. Wer nicht selbst ätzen kann ist hier auf die Unterstützung durch andere FREMO-Mitglieder angewiesen. Ich bin in begrenztem Umfang bereit mit Platinen auszuhelfen - dies soll jedoch keine Dauerlösung sein, meine Küche hat schon genug Flecken! >/font>

Reichelt-Elektronik, Elektrikring 1, 26452 Sande, 04422/95-0, Fax -111

Western-Anschlußkabel WK 6-6  5 m DM 1,70 *
  WK 6-6  10 m DM 2,35 *
  WK 6-6  15 m DM 3,05 *
Western-Spiralkabel WKS 6-6  4 m DM 2,75 *
Modular-Stecker MP 6-6  DM 0,14 *
Modular-Buchsen MEBP 6-6S  DM 1,30 *

Conrad Elektronik, Klaus-Conrad-Str. 1, 92240 Hirschau, Tel 0180/53121-11 Fax. -10

Hit-Box Gr. 1001 52 08 61 - 66 DM 6,25 **
  ab 5 Stk. DM 5,45 **
  ab 25 Stk. DM 4,95 **
  ab 50 Stk. DM 4,30 **

* alle Preisanageben ohne Gewähr, Stand Sommer 1999 ** Stafelpreis aus Profikatalog



Etwas FREMO-DCC-Geschichte
Doch, wer hat die Kiste erfunden ?

Aus den FREMO-Analen; August 1997. Vier Verrückte (Reinhard Müller, Stefan Bormann, Martin Pischky und Armin Mühl) stürmen nach gemeinsamem Frühstück den Laden eines großen Elektronikversenders in H und testen sämliche Gehäuse und Westernbuchsen auf Brauchbarkeit. Am gleichen Nachmittag entsteht das Layout - erster Einsatz Bremen 1997, erste Kleinserie zwischen den Jahren 1997/98.






Diese html-Seiten basieren auf meinem Artikel der in der FREMO-Vereinszeitung Hp1 in der Ausgabe III/98 veröffentlicht war - daher sind die Bilder  nicht farbig gescannt. Er wurde in einigen Datails überarbeitet. Der unveränderte Original-Artikel ist als pdf-Datei zum Download verfügbar (233 kB)